Montag, 25. Januar 2016

Elizabeth wird vermisst von Emma Healey


Klappentext


Wie würden Sie sich fühlen, wenn Ihnen keiner mehr glaubt? Und Sie nicht mehr sicher sind, ob Sie sich selbst noch glauben können? Genauso ergeht es Maud, die an Alzheimer leidet - und die ihre Freundin vermisst. In diesem faszinierenden Roman machen wir uns gemeinsam mit Maud auf die Suche nach der verschwundenen Elizabeth und erleben dabei hautnah, wie hilflos und verletzlich Maud sich selbst und ihrer Umwelt gegenübersteht.

Normalerweise kommt meine Bewertung erst am Schluss. Aber mir fällt es unglaublich schwer über dieses Buch zu urteilen geschweige denn, eine Rezension zu schreiben. Kurz gesagt konnte ich mich nie mit dem Schreibstil und der Sichtweise anfreunden und so war das Buch eher eine Anstrengung.

Ich lief immer wieder in der Bücherei an dieses Buch heran. Das Cover machte mich darauf aufmerksam und der Klappentext versprach ebenfalls eine spannende Geschichte. Allerdings habe ich nicht erwartete, dass es so anstrengend sein würde zu lesen. Da es aus Mauds Sicht ist, erlebt man ihren mühsamen Alltag hautnah mit. Sie vergisst die kleinsten Dinge und ihre Notizzettel verwirren sie eher als ihr zu helfen. Wegen der Krankheit kann sie sich an viele Ereignisse ihrer Kindheit erinnern und so kommen immer wieder Abschnitte davon vor. Ihre Erinnerungen an ihre Kindheit interessierte mich bald mehr als die Gegenwart, was auch am Schreibstil lag, da man nicht von einem Punkt zum nächsten hüpfte.

Das Buch macht einem bewusst, wie anstrengend Alzheimer für die Betroffenen ist. Sei es die Person selbst, Verwandte oder die gesamte Umgebung. Maud ist für sich selbst eine Gefahr, da sie beispielsweise vergisst den Ofen abzuschalten. Ihre Tochter Helen kümmert sich gut um sie, obwohl Helen selber am Anschlag ist und ihr Leben für ihre Mutter umkrempelt. Man merkt aber sehr gut, wie anstrengend und nervenaufreibend das Ganze ist. Da nützen selbst Notizzettel und eine Pflegekraft nicht viel.

Ich war immer wieder kurz davor das Buch abzubrechen. Doch Mauds Kindheit trieb mich zum weiterlesen an, aber die Lösung des Rätsels war für mich kein "Oh wow das hätte ich nie im Leben erwartet!"-Moment. Auch das Ende des Buches war keine grosse Überraschung für mich, da ich es schon so erwartet hatte. "Elizabeth wird vermisst" ist kein leichtes Buch und die Perspektive von Maud ist kein Zuckerschlecken. Wenn man sich für das Thema interessiert und gerne in den Kopf einer Alzheimer-betroffenen Person schauen will, ist dieses Buch zu empfehlen. Ansonsten rate ich eher davon ab.


xo Julia

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